9. November, 1938

9. November, 1938

Stellen Sie sich vor: Sie sind ein Kind, zwischen 9 und 14 Jahre alt. Du lebst in Wien. Du bist Jude.So weit, so gut.Aber es ist März 1938, als deutsche Truppen über die österreichische Grenze marschieren - ohne Gegenwehr.Mehr als 175.000 Juden leben in Wien, und jeder von ihnen will plötzlich verzweifelt das Land verlassen. Auch Ihre Eltern.Dann kommt der 9. November 1938: Die Reichspogromnacht. Zahlreiche Synagogen werden angezündet, hunderte jüdische Geschäfte geplündert, tausende jüdische Männer auf offener Straße verprügelt und viele in Konzentrationslager verschleppt.In der zweiten Staffel von CENTROPA STORIES werden Sie drei unserer Interviewpartner kennen lernen, deren Eltern sie zu den Wiener Bahnhöfen brachten und in Kindertransporte nach England setzten, um dann zu Hause auf das Klopfen an der Tür zu warten, von dem sie wussten, dass es kommen würde.Sie werden auch drei Menschen kennenlernen, die mit ihrer gesamten Familie geflohen sind - und sich schließlich in Budapest versteckten, in ein Gefangenenlager in Kasachstan und sogar in ein britisches Militärgefängnis im Indischen Ozean geschickt wurden.

Einleitung: 9. November 1938

Erzählt von

Patrick Schmid

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Kitty Suschny: von Wien nach Manchester

Erzählt von

Sandra Cervik

Kittys Vater starb an einem Herzinfarkt, lange bevor die Deutschen in Österreich einmarschierten. Nach dem sogenannten “Anschluss” floh ihr Bruder aus Österreich. Auch Kitty wurde von ihrer Mutter zum Bahnhof gebracht. “Mach dir keine Sorgen um mich”, sagte sie, “ich bin die Witwe eines Armeeoffiziers”.

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Lilli Tauber: von Wiener Neustadt nach Cockley Cley

Erzählt von

Marika Lichter

Lilly lebte in einer Kleinstadt. Von einem Tag auf den anderen begannen ihre nichtjüdischen Freunde sie zu meiden. Dann kam der 9. November 1938. Lillis Eltern suchten nun verzweifelt nach Möglichkeiten, ihre Tochter zu retten.

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Heinz Bischitz: von Oberwaltersdorf nach Budapest

Erzählt von

Alexander Absenger

Heinz stammte aus der einzigen jüdischen Familie im gesamten Dorf. Alle kamen gut miteinander aus - bis das Dritte Reich Österreich okkupierte. Diese Geschichte erzählt von einer Flucht nach Ungarn - im Vertrauen, dort in Sicherheit zu sein.

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Kitty Drill: von Laa an der Thaya nach Mauritius

Erzählt von

Tania Golden

Kitty Drill stammte aus einer Familie von Viehhändlern und Obstverkäufern. Nachdem die Deutschen Österreich besetzt hatten, entschieden sich acht von Kittys Verwandten zur Flucht: Erst mit dem Schiff die Donau abwärts, dann mit einem weiteren Schiff Richtung Haifa. Dort angekommen wurde ihnen die Einreise verweigert. Sie wurden weitergeleitet und fanden sich in einem Gefängnis im Indischen Ozean wieder.

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Kurt Rosenkranz: von Wien nach Kasachstan

Erzählt von

Miguel Herz-Kestranek

Kurt, aufgewachsen in Wien, war durch und durch besessen von Fussball. Als er und seine Familie 1938 nach Riga fliehen mussten, war er genau so besessen vom Kommunismus. Aber nur bis ein Soldat der Roten Armee an seine Tür klopfte und der Familie befahl, ihm zu folgen. Sie wurden mit dem Zug in ein Gefangenenlager eines Gulags geschickt. Kurt sagte daraufhin, “Kommunismus - du bist für mich gestorben!”

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Credits
Bundeskanzleramt Österreich
The Jack Buncher Foundation
Die zweite Staffel von CENTROPA STORIES wurde durch das Österreichische Bundeskanzleramt in Wien sowie der Jack Buncher Foundation in Pittsburgh ermöglicht. Staffel 2 von CENTROPA STORIES wurde in Wien von Patrick Schmid produziert. Bei dieser Staffel bekam er zusätzliche Unterstützung von Ivo Spassov aus Sofia. Executive Producer ist Edward Serotta. Webseite und Design von Fabio Gschweidl. Übersetzungen von Joachim Lüdtke, Fabian Rühle, Patrick Schmid and Jonathan Schwers. Die englischen Episoden wurden in London aufgenommen, die deutschen in Wien. Sämtliche Interviews wurden von Tanja Eckstein zwischen 2002 und 2005 geführt. Auf unserer Webseite finden Sie weit über tausend Interviewtranskripte, 25.000 Familienfotos sowie multimediale Filme, thematische Webseiten und Unterrichtsmaterial für Lehrer und Studierende.

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Sie können uns jederzeit unter folgender Mail-Adresse kontaktieren: feedback@centropa.org

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